Lago di Como 1997

Am 11. Juli 1997 rollt in den späten Abendstunden ein PKW mit Bootstransport vom HRC aus in Richtung Süden. Frankfurt wird bei Sonnenaufgang passiert, weiter geht es, über den Gotthard hinweg und bis nach Italien. Etwas durch einen kleinen Blechschaden verzögert, gelangt die Fuhre schlißlich nach Lecco. Unterdessen folgt die Rudererschar mit dem Reisebus aus Hannover.

Die erste Herberge jedoch ist der Campingplatz in Onno am Westufer des "Lago di Lecco", des südöstlichen Arms des Lago di Como, der sich im Süden ja aufteilt und so auf der Landkarte die Form eines umgedrehten Y hat.

Nach einer Eingewöhnungstour in diesem Teil wird dann Nordkurs eingeschlagen und unter Verlust einiger Eimer bei Wasserschlachten Bellagio erreicht, der Ort, an dem sich beide Südarme treffen. Der Sportboothafen hat eine Einfahrt mit hohen Mauern, auf denen die letzten Boote bereits freudig erwartet werden ... in der gleich nebenan gelegenen Cafeteria gibt's daraufhin Cappuccino. Doch nun ereilt uns das Schicksal: Innerhalb dieser kurzen Pause bedeckt sich der vorher noch klare Himmel, Regen fällt und Blitze zucken auf unserer weiteren Fahrtroute ins Wasser.

Als sich das Wetter auch nach längerem Warten nicht bessert, beschließen wir die Aufgabe. Die Boote werden an Land gezogen (die Barke festgemacht) und der Weg zur Fähre angetreten, um vom anderen Ufer aus mit unserem Bus Pianello del Lario und unseren zweiten Campingplatz (Laguna Beach) an der Westseite des Nordteils zu erreichen.

Campingplatz

Die Boote werden dann am nächsten Tag ruderisch nachgeholt, bei nun wieder sonnigem Wetter.

Die übliche Wanderung folgt, es geht zunächst mit dem Bus über eine kurvenreiche Straße bis nach Breglia (749 m) ...

Blick von Breglia nach Bellagio

... und von da wandernd zuerst bis zur Hütte, der Rifugo Menaggio auf 1400 m.

Rifugo di Menaggio

Das nächste Bild zeigt links Breglia, am rechten Ufer Menaggio, den Ort, der so auffällig in den See ragt, und wieder Bellagio mit dem markanten Berg zwischen den Seearmen.

Blick auf den See

Nach einer ausgiebigen Pause, die zum Genießen des Blickes auf Bellagio und weiter bis nach Lecco einlädt, tritt dann ein Großteil der Bergwanderer den weiteren Aufstieg auf den Monte Grona (1736 m) an. Drei von ihnen kehren unterwegs wieder um, als es dann doch zu steil wird (bzw. meine Wenigkeit mit den immerhin 7 kg Fototasche ständig am Fels hängen bleibt) und setzen sich zu den anderen in die Sonne oder den Schatten. Deutlich später kommen dann die Gipfelstürmer wieder, und der Abstieg beginnt. Der Felsen liegt ein Stück hinter der Hütte, bevor es so richtig steil wird.

Ein Fels mit Bewuchs

Die nicht so bergsteigerisch ambitionierten Ruderer lassen sich hingen unten in Menaggio absetzen und laufen durch die malerischen Orte zurück zum Campingplatz.

In Pianello treibt am Morgen der Wind die Wolken auf die Berge, wo sie sich im Licht dann auflösen. Im Vordergrund übrigens die Zelte von HRC und RVB.

Wolken am Berghang

Ein weiterer Tag wird nichtrudernd verbracht, um zumindest einmal Milano (Mailand) anzufahren. Zu den bedeutendsten Bauwerken dort gehört der Dom, von dessen Dach man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Auf dem Dach des Doms

Die Galeria Vittoro Emanuele II ist doch mal etwas ganz anderes als das, was uns hierzulande als Galerie/Galeria vorgesetzt wird.

Galeria in Milano

Außerdem ist es ein Bauwerk, das den Sockel der Welt zeigt.

Socle du monde

Der letzte Rudertag bringt bei relativ windigem Wetter (was aber am Comer See üblich ist, die Karten zeigen sogar die Namen der einzelnen Winde) die längste Etappe. Von Pianello aus zunächst bis Bellagio, dort nach Personaltausch und Verpflegung weiter den ganzen Südwestarm hinab bis in die Provinzhauptstadt Como, die dem See den Namen gab. Zu allem Unglück findet der Landdienst die Boote unterwegs nicht wieder bzw. hat keine Möglichkeit, von der hoch über dem See gelegenen Straße an die zudem auch noch oftmals privaten Ufer zu gelangen.

Ein Ort am Ufer

Die Umfahrung von Torno, einem in den See ragenden Ort, wird beim herrschenden Wellengang und Gegenwind zum Abenteuer, der Rest des Weges zur Qual, weil selbst kurze Pausen ein Rückschlag für das Vorwärtskommen sind.

Letztlich kommen dann aber doch alle in Como an und können die exquisite Verpflegung genießen, worauf auch wieder die Stimmung steigt. Die Rückfahrt wird dann überwiegend schlafend im Bus begangen.


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