Sonstige Besonderheiten 

Wasser hat gegenüber Luft noch ein paar weitere Besonderheiten zu bieten.

  1. höhere spezifische Wärmekapazität
  2. höhere Viskosität
  3. höhere optische Dichte
  4. Lichtabsorption

Taucheranzug 

Aus der spezifischen Wärmekapazität folgt, dass eine niedrige Wassertemperatur (niedriger als die Körpertemperatur) schneller zur Auskühlung des Körpers führt als eine gleiche Lufttemperatur. Natürlich gilt prinzipiell auch das Gegenteil, aber so warmes Wasser ist beim Tauchen eher ungewöhnlich. Wir brauchen also einen warm haltenden Anzug.

Je nach Temperaturdifferenz nimmt man unterschiedliche Anzüge. Aber nicht nur die Wassertemperatur ist relevant, sondern auch Länge und Zahl der Tauchgänge. So kann ein einzelner Tauchgang in den Tropen vielleicht unkritisch sein, mehrere aber unangenehm werden. Die Körpertemperatur sinkt zwar nicht bedeutend, aber der Körper muss sich dennoch anstrengen, um sich warm zu halten.

Bei Wassertemperaturen über 30°C ist für einzelne Tauchgänge nicht unbedingt ein spezieller Anzug erforderlich, hier tut es die Badehose (wobei die nicht aus thermischen Gründen erforderlich ist :-) Auch ein T-Shirt sollte getragen werden, da die Ausrüstung sonst scheuert. Zudem gibt es diese Temperaturen häufig in Gemeinschaft mit hoher UV-Strahlung, und die reicht einige Meter tief ins Wasser.

Der nächste Schritt sind dann die bekannten Neoprenanzüge, die es in verschiedenen Stärken und Schnitten gibt. Vom dünnen Anzug mit kurzen Armen und Beinen (3 mm oder 5 mm) geht es bis zum dicken Anzug mit langen Armen und Beinen (7 mm), über oder unter dem dann noch eine entsprechende Eisweste getragen werden kann. Obwohl man oft Einteiler mit Reißverschluss vorn oder hinten nutzt, gibt es auch Zweiteiler und überhaupt verschiedene Kombinationen (lang und dünn ...)

In einem solchen Neoprenanzug wird man nass, deshalb nennt man ihn auch Nasstauchanzug. Was bringt es dann? Der Vorteil ist, dass das dabei zwischen Körper und Anzug befindliche Wasser nur sehr gering ausgetauscht wird. Das Wasser erwärmt sich also nach kurzer Zeit auf Körpertemperatur. Nun ist Wasser ein schlechter Wärmeleiter. Ja, wirklich. Wasser ist zwar unter den verbreiteten Stoffen der mit der höchsten spezifischen Wärmekapazität und dient deshalb nicht nur als Kühl- und Löschmittel, sondern auch als beliebter Wärmeträger in Heizungen, das liegt aber eben nicht an der Leitfähigkeit. Die Wärme wird bei Warmwasserheizungen mit dem Wasser übertragen (durch Konvektion, meist zwangsweise mit Pumpen), nicht entlang des Wassers. Für den Taucher bedeutet das, dass es neben dem Neopren (das ist übrigens ein feinporig aufgeschäumter Kunststoff) noch eine weitere Isolierschicht gibt, nämlich bestehend aus dem eben noch so kalten Wasser. Lediglich der erste (gewollte) Wassereinbruch in den Anzug kann gerade am Rücken etwas unangenehm sein, an heißen Sommertagen ist das aber durchaus erfrischend.

Manche Nasstauchanzüge haben an Hand- und Fußgelenken Manschetten, die den Wasseraustausch weiter erschweren. Man spricht dann von Halbtrockenanzügen.

Die "Königsklasse" für Sporttaucher sind Trockentauchanzüge, jedenfalls was die Kaltwassertauglichkeit angeht. Diese Anzüge haben an Hals und Händen dichte Manschetten, meist aus Latex. Hier dringt kein Wasser ein, der Taucher bleibt trocken. An den Füßen gibt es meist fest angeschweißte . Zur Isolierung dient hier nicht der Anzug selbst, sondern ein Unterzieher (Overall). Man kann auch normale Kleidung tragen, wenn diese bequem sitzt. Trotz allem hat der Trocki seine Nachteile: Er ist im Wasser angenehm warm (Tauchlehrer und Guides tragen sie teilweise sogar in den Tropen, wenn sie täglich sehr viele Tauchgänge machen), an der Luft aber unangenehm warm. Er ist auch dicht, was heißt, dass Schweiß nicht abgeführt wird und der Unterzieher nach dem Tauchen doch etwas feucht ist. Manchmal dringt auch (gerade an den Handgelenken) etwas Leckwasser ein. Am Hals wird die Wasserdichtigkeit mit festem Sitz erkauft, was sich ähnlich anfühlt wie gewürgt zu werden und ansatzweise sogar die gleiche Wirkung hat. Deshalb sollte man den Trocki besser in Gesellschaft anprobieren. Beim ersten Mal ist eine Einweisung ohnehin nicht schlecht. An den Handgelenken ist das Gefühl nicht so extrem.

Es gibt übrigens auch Trockentauchanzüge aus feinporigem Neopren, man wird also nicht in jedem Neoprenanzug nass.

Ein Nasstauchanzug hat unter sich eine Wasserschicht, unterliegt also von außen und innen dem gleichen Druck. Der Trocki hingegen hat innen kein Wasser. Um dennoch innen und außen den gleichen Druck zu bekommen, wird der Trocki ähnlich wie ein mit Luft aufgeblasen. Macht man das nicht, so wirkt der Druck auf die Unterkleidung, wodurch die Isolierwirkung schlechter wird und es zu unangehmenen Quetschungen kommen kann.

Hintergrund: Die Carotis
Die Kopf- oder Halsschlagader Arteria carotis communis teilt sich in die innere (Arteria carotis interna) und äußere (Arteria carotis externa) Halsschlagader auf. Dabei liegen im Bereich einer Erweiterung am Beginn der Arteria carotis interna, dem Sinus caroticus, Sensoren, die den Blutdruck messen. Zusammen mit weiteren Sensoren an der Aorta und dem autonomen Nervensystem bilden sie einen Regelkreis für den Blutdruck. Das hat zur Folge, dass auch externer Druck auf den Hals zur schlagartigen Verringerung von Herzfrequenz (Bradykardie) und Blutdruck führen kann, der sogenannte Karotissinusreflex oder nach seinem Entdecker Heinrich Ewald Hering auch Hering-Reflex. Erkennbare Symptome können Schwindel, Sehstörungen oder vorübergehender einseitiger Sehverlust sein. Die Anfälligkeit hierfür ist aber individuell verschieden, zumal die Bifurkation (Karotisgabel) zwar häufig in Höhe des vierten Halswirbels sitzt, aber vom zweiten bis zum sechsten variiert.

Neben der Wärmedämmung schützt der Anzug auch mechanisch, wenn man irgendwo anstößt. Er schützt aber nicht die Umwelt, man sollte also von Korallen usw. weiterhin Abstand halten.


Kopfhaube 

Eine Kopfhaube dient der Wärmedämmung am Kopf. In warmen Gewässern kann man sie entbehren, wobei "warm" wieder relativ ist. Ansonsten ist erstaunlich, dass die relativ kleine Oberfläche des Kopfes so viel Wärme verlieren kann. Die Kopfhaut oder fachlich Kopfschwarte ist aber sehr gut durchblutet, weil damit unser wichtigstes Organ, das Gehirn, temperiert wird. Mit der Versorgung des Gehirns selbst hat das nur sehr entfernt zu tun, weil die Kopfschwarte eher von der Arteria carotis externa versorgt wird, das Gehirn hingegen von der Arteria carotis interna. Allerdings ist das System in gewissem Rahmen redundant, weil es zwischen den Bereichen relativ viele Querverbindungen (arterielle Anastomosen) gibt.

Als Faustregel gilt jedenfalls, dass ein Taucher die meiste Wärme über den Kopf verliert. Das Gesicht ist ja teilweise bereits durch die geschützt. Eine komplette Bedeckung durch eine Maske mit integrierter (ähnlich wie eine Atemschutzmaske) ist im Sportbereich nicht üblich, ebenso wie ein kompletter Tauchhelm. Bei Einsatz- und Berufstauchern sieht das schon wieder anders aus.

Die Kopfhaube kann entweder ein separates Ausrüstungsteil sein und wird dann in der Regel in den Halsausschnitt des gesteckt, oder ist als Kapuze fest am angebracht. Auch zum gehört eine Haube. Zur Nutzung ist an sich wenig zu beachten. Die Haube soll eng anliegen, um den Wasseraustausch zu minimieren, allerdings kann eine zu enge Haube sich an die Ohrmuschel legen und einen Druckausgleich erschweren.


Handschuhe 

An den Händen ist der Kälteschutz ebenso wichtig wie an anderen Körperteilen. Manche Leute frieren an den Händen relativ wenig, aber man sollte nach dem Ausstieg schon noch einen Reißverschluss öffnen können. Mechanischer Schutz kann auch bedeutend sein, hier gilt aber die gleiche Aussage wie beim : Der Handschuh schützt nicht die Umwelt des Tauchers. Ansonsten sind die meisten Instrumente und anderen Ausrüstungsteile durchaus so angelegt, dass man sie auch mit dicken Handschuhen bedienen kann.

Für gibt es wasserdichte Handschuhe, die mit einem Schraubverschluss direkt am befestigt werden, so dass die Hände trocken bleiben. Man kann aber auch normale Handschuhe nutzen.


Füßlinge 

Was für die Hände gilt, gilt auch für die Füße. Hier hat der mechanische Schutz jedoch mehr Bedeutung, weil die Füße wesentlich mehr mit rauer Umgebung zu tun haben. Beim Tauchen selbst zwar nicht, aber auf dem Weg zum Wasser - heißer Sand, Steine, Muscheln, Metallroste und was noch so alles den Weg pflastern kann. Füßlinge haben oft ähnlich wie Bootsschuhe relativ schwaches Profil. Für extremere Böden bekommt man aber auch recht dicke Profilsohlen. Am sind Füßlinge in aller Regel fest angeschweißt.


Aus der hohen Viskosität von Wasser folgt, dass man nicht so einfach laufen kann wie an der Luft. Das merkt man bereits, wenn man durch eine tiefe Pfütze watet. Falls man am Grund laufen will, kommt hinzu, dass man durch den Auftrieb weniger Kraft auf den Boden bekommt. Das ist allerdings ohnehin nicht unsere Absicht, wir wollen ja schweben, so dass wir aus der Not auch eine Tugend machen können und schwimmen. Weil wir nun mal keine Entenfüße haben, nehmen wir dazu ...

Flossen 

Obwohl es für Meerjungfrauen und andere Einsatzgebiete auch Monoflossen gibt, tragen Taucher fast immer eine Flosse pro Fuß. Welche ist zu einem gewissen Grad Geschmacksfrage, es gibt am Markt inzwischen so viele Formen und Farben, dass die Flosse praktisch der einzige Ausrüstungsteil ist, bei dem man von Mode sprechen kann. Nur die sind ähnlich farbenfroh.

Es gibt Flossen mit einem Fußteil, die man ohne trägt (auch Schwimmbadflossen genannt), und solche in die man mit einsteigt und hinten mit einem Band sichert (Geräteflossen). Welche von beiden man trägt, hängt also an der -Frage und damit indirekt an den Umgebungsbedingungen. Schwimmbadflossen tragen ihren Namen allerdings nicht zu Unrecht.

Da der Antrieb an den Füßen ist, bietet sich für den Taucher eine waagerechte Lage an. Vorteilhaft ist eine annähernde Stromlinienform, da dabei der geringste Widerstand auftritt und der Taucher mit minimaler Anstrengung voran kommt. Senkrecht steht der Taucher seltener, nämlich vor allem bei Ab- und Aufstieg.


Physikalischer Exkurs: Lichtbrechung 

Die höhere optische Dichte des Wassers bewirkt zunächst ein "Knicken" eines schräg ins Wasser tauchenden Lichtstrahls zur Senkrechten hin. Der Hintergrund hierfür ist die geringere Lichtgeschwindigkeit in Wasser. Es ist nämlich nicht so wie oftmals behauptet, dass die Lichtgeschwindigkeit konstant ist, das gilt nur für die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum.

Hintergrund: Lichtgeschwindigkeit
Das Licht breitet sich in Vakuum mit einer Geschwindigkeit von 299 792 452 m/s aus. Und zwar per Definition genau, denn der Meter wird heute über diesen Wert bestimmt, ist also eine abgeleitete Größe. Die Sekunde hängt hingegen an atomaren Übergangszuständen. Eine Geschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit in einem Medium ist durchaus möglich. Das führt dann allerdings zu einem massiven Abbremsen. Ein relativ bekanntes Beispiel hierfür ist das bläuliche Licht, das in Reaktor- und Abklingbecken zu sehen ist. Diese Tscherenkow-Strahlung entsteht, wenn Strahlung mit mehr als Lichtgeschwindigkeit im Wasser emittiert und im Wasser dann gebremst wird. Die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist auch keineswegs die größte mögliche Geschwindigkeit, es gibt durchaus Möglichkeiten, höhere Geschwindigkeiten zu erzielen und solche treten auch in der Natur auf (beispielsweise die Gruppengeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen in bestimmten Materialien). Nach unserem Wissen ist es lediglich nicht möglich, Energie oder Information schneller als mit der Vakuumlichtgeschwindigkeit zu übertragen - selbst die Quantenverschränkung erlaubt das nicht, obwohl die Zustandsänderung des korrelierten Partners offenbar unendlich schnell erfolgt.

Obwohl die Entfernungen auf der Erde so klein sind, dass sie deutlich unter einer Lichtsekunde liegen (der Mond ist etwas mehr als eine entfernt), kann man bereits bei Telefongesprächen die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit erkennen, jedenfalls wenn diese über eine Satellitenverbindung laufen. Manchmal kann man es erahnen, wenn ein Reporter im fernen Ausland von einem Nachrichtenmoderator interviewt wird. Je nach Stellung von Erde und Mars können bereits zwischen diesen mehr als 15 Lichtminuten liegen, was (neben der Verbindungsqualität und Übertragungsrate) erklärt, warum alle Marsroboter weitgehend autonom arbeiten.

Die Brechung kann man recht einfach mechanisch simulieren, indem man mehrere Bauklötze nebeneinander als "Wellenfront" in gleichem Tempo bewegt. Kommt diese Linie schräg auf die Grenzfläche zum optisch dichteren Medium, so ist ein Bauklotz der erste. Dieser bewegt sich nun langsamer fort. Wenn der nächste Klotz die Grenzfläche erreicht, hat sich der erste Klotz weniger weit bewegt. Das wiederholt sich für alle Bauklötze entsprechend. Im dichten Medium ist der erste Bauklotz also weniger weit voraus als vorher. Stellt man sich nun die Linie durch alle Bauklötze vor, so ist sie waagerechter, die Bewegungsrichtung ist demnach näher an der Senkrechten als vorher.

Was bedeutet das für das Tauchen? Erstaunlich wenig, denn wir wollen ja nicht von der Oberfläche aus Fische mit Speeren jagen. Es hat aber zur Folge, dass die Optik des Auges, die an die Grenzfläche zur Luft angepasst ist, in Wasser einfach keine optimalen Ergebnisse liefert.

Maske 

Die Tauchermaske erzeugt vor dem Auge einen kleinen Luftraum, der das Bild wieder richtig werden lässt. Die Scheibe selbst ist flach und hat somit keine direkte Auswirkung auf das Bild. Allerdings gibt es an den Grenzflächen Luft-Glas-Wasser auch Brechungseffekte. Bei Luft-Glas-Luft heben sich diese (bis auf einen kleinen Parallelversatz und ggf. Verluste) wieder auf, beim Tauchen nicht. Deshalb wirken alle Gegenstände unter Wasser entweder rund 25% größer oder näher - eine gute Ausrede für Taucherlatein (der Hai war soooo groß ...)

Die Maske schützt ganz nebenbei auch die Augen vor unangenehmen Inhaltsstoffen des Wassers, also vor allem Salz im Meer und Chlor im Schwimmbad. Und selbst über Wasser macht sich die Maske gut, beispielsweise im Schlauchboot im Regen auf dem Weg zum Tauchplatz oder nach Hause. Regentropfen können ganz schön hart sein.

Den Grund für eine Maske statt einer Brille hatten wir bereits beim Thema mit dem gefunden. Dennoch kann man Tauchermasken auch als Brille benutzen. Dazu wird in der Regel innen vor die eigentliche Scheibe eine optische Linse geklebt. Sofern man die Maske nicht abnimmt, gehen zwar auch Kontaktlinsen ganz gut, aber Übungen wie "Geflutete Maske Ausblasen" können auch mit geschlossenen Augen unangenehme Folgen haben. Das mag im Notfall akzeptabel sein, für Ausbildungszwecke kann man sich solche Probleme aber sparen.


Lampe 

Es gibt aber noch einen optischen Effekt, die Absorption. Materie "schluckt" elektromagnetische Wellen zu einem bestimmten Teil. Dabei wird die elektromagnetische Welle in thermische Energie (Wärme) oder auch andere Energieformen umgewandelt. Die Absorption ist proportional zur Schichtdicke und abhängig von der Wellenlänge. Bei Wasser ist es so, dass kürzere Wellen weniger absorbiert werden. Das relativ langwellige rote Licht verschwindet also zuerst, gefolgt von Gelb, Grün, Blau und zuletzt Violett. (Die UV-Strahlen, die wir gar nicht haben wollen, verschwinden als allerletzte.)

Das bedeutet zunächst eine Änderung der Farben. Was vorher "bunt" war, wird allmählich bläulich oder, falls es kein Blau enthält, grau-schwarz. Auch das ist ein Grund, warum Tauchkleidung nicht unbedingt immer modisch ist.

Es heißt aber auch, dass insgesamt das Licht weniger wird. Naturgemäß hängt das zusätzlich extrem von Schwebstoffen im Wasser ab. In heimischen Gewässern kann man oft so schon über Sichtweiten von 5 m glücklich sein. Aber selbst in klaren Seen mit Sichtweiten über 10 m wird es in der Tiefe dunkel - an bedeckten Herbsttagen kann es unter 20 m Tiefe tatsächlich schon stockfinster sein.

Die Taucherlampe ist da einerseits ein Mittel, um etwas zu sehen, in zweiter Linie auch, um (vom Buddy) gesehen zu werden. Gerade beim Nachttauchen (da ist das Wasser an sich meist klarer) sieht man Fische und Krebstiere mit Licht deutlich besser als ohne. Aber auch tagsüber braucht man in der Tiefe Licht, um Farben richtig zu sehen. Aus dem gleichen Grund wird zum Filmen und Fotografieren praktisch immer Lampe bzw. Blitz eingesetzt, sofern es nicht nur um Schnappschüsse geht.

Die üblichen Instrumente wie und haben meist nachleuchtende Skalen, man leuchtet sie also kurz mit der Lampe an, schaut in dem Augenblick aber nicht drauf, um nicht geblendet zu werden, sondern erst danach. Vielleicht leuchten die Skalen auch noch vom Tageslicht nach. haben in der Regel beleuchtete Displays.

Neben der Lampe sollte man wenigstens nachts auch noch eine Reservelampe dabei haben. Weitere Lampen können praktisch sein, um den Ausstieg unter bzw. über Wasser zu markieren. Sinnvoll ist das schon, denn nachts sind alle Bäume am Ufer schwarz.

Auch ein kleines Blinklämpchen am Taucher selbst kann durchaus helfen, seinen Buddy nicht zu verlieren.


Kompass 

Bislang habe ich selbst aus gut frequentierten Tauchgewässern noch nichts von Wegweisern vernommen. Aber wie findet man in einem unbekannten Gewässer sonst zum Ziel?

Ein Kompass zeigt nach Norden, genau genommen zum magnetischen Südpol des Erdmagnetfelds, der derzeit irgendwo zwischen Kanadas und Sibirien liegt und 40-50 km im Jahr wandert (dazu kommen noch tägliche Bewegungen und gelegentliche Störungen des Erdmagnetfeldes). In Deutschland ist das aktuell ziemlich genau auch die Richtung zum geographischen Nordpol. Da das Magnetfeld von Wasser nicht nennenswert beeinflusst wird, können wir als Taucher es so wie Seefahrer zur Navigation nutzen. Meistens hat eine Tauchbasis eine Karte von den Attraktionen in ihrem Bereich, in der die Verbindungslinien mit Kompasskursen gekennzeichnet sind.

Hintergrund: Kompassnavigation
Als Inhaber eines Sportbootführerscheins kennt man noch mehr Details. Wie schon angedeutet, zeigt ein Kompass nicht zum geographischen Nordpol, sondern zum magnetischen Südpol. Selbst das stimmt nur ungefähr, da der Kompass durch Metalle in der Umgebung (am Taucher) abgelenkt wird. Diese Ablenkung nennt man Deviation. Bei einer Stahlflasche am Rücken könnte sie theoretisch zwar groß werden, in der Praxis ist der Einfluss aber nicht bedeutend. Man könnte ihn ohnehin kaum rechnerisch betrachten. Der Unterschied zwischen Magnetpeilung und geographischer Richtung wird Missweisung genannt und ist wie schon angedeutet in Deutschland derzeit praktisch zu vernachlässigen.

Langfristig wird sich das Erdmagnetfeld abschwächen und umdrehen, so dass eines Tages ein Kompass nach Süden zeigen wird (nach neueren Berechnungen vielleicht schon um 2034). Dieses Umdrehen ist in der Erdgeschichte schon mehrfach passiert, teilweise auch nur vorübergehend (für einige Jahrhunderte). Woher genau das Magnetfeld kommt, ist zwar weitgehend mit einer Theorie geklärt, aber dennoch nicht ganz verstanden. Ein ähnlich ausgeprägtes Magnetfeld wie die Erde haben soweit bekannt nur wenige Himmelskörper.

Es gibt sogar noch den geomagnetischen Pol, der entsteht, wenn man das Erdmagnetfeld durch einen Stabmagneten idealisiert.

In vertrauten Gewässern kann man oftmals auch ohne Kompass navigieren. Das funktioniert wie an der Oberfläche anhand von Umgebungsmerkmalen. Hier eine Erhebung, dort dichter Pflanzenwuchs ... manche Ziele findet man einfach auch, indem man sich in einer bestimmten Tiefe hält. An sonnigen Tagen kann zudem auch der Stand der Sonne hilfreich sein. Letztlich können wir mit einem Kompass ohnehin nicht gradgenau navigieren. Selbst die Seefahrer arbeiten klassisch nach Strichen (32 für einen Vollkreis, also jeweils 11,25°) und haben kaum genauere Kursziele als "Nordost zu Nord einhalb Ost" vorgegeben.


Messer 

Ein Messer ist an sich nicht unbedingt zum Tauchen erforderlich, noch weniger als der Kompass. Es ist allerdings ganz praktisch, wenn man mal in einer Angelleine oder etwas ähnlichem hängen bleibt und man diese nicht wieder abbekommt. Dazu reicht schon ein kleines Messerchen, das am festgemacht wird. Der große Dolch am Bein sieht zwar "cooler" aus, ist aber nicht wirksamer, zumal man da kaum rankommt. Ansonsten gilt wie beim , dass das Messer die Umwelt nicht vor dem Taucher schützt.


Verschiedenes 

Was es sonst noch so an Ausrüstung gibt:

Zur Ausrüstung an Land

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