Obwohl jeder Taucher sie dringend braucht, bleiben einige Ausrüstungsteile dennoch an Land.
Das Logbuch ist vermutlich das wichtigste Ausrüstungsstück des Tauchers, das nicht mit unter Wasser kommt. Es ist oftmals sogar noch wichtiger als die Tauchscheine. Ein Beispiel hierzu: Ein OWD sagt nur aus, dass der Taucher eine Grundqualifikation hat und bis zu 18 m tief tauchen darf. Auch ein AOWD sagt nur, dass der Taucher einmal auf rund 25 m Tiefe war. Dass dieser Taucher mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Tauchgang mit einem neuen Buddy in 25 m Tiefe in der Ostsee geeignet ist ("kalt und dunkel"), kann ein Guide aber aus einem Logbuch erkennen, in dem schon einige Tauchgänge in entsprechender Tiefe norddeutscher Seen verzeichnet sind.
Eine Sackkarre oder auch ein Bollerwagen ist manchmal hilfreich, wenn es gilt, die Ausrüstung vom Auto zum Einstiegsplatz zu bekommen. Die kleine Sackkarre aus dem schwedischen Möbelhaus bringt allerdings nur bedingt was, wenn man die Flasche nicht darauf festbinden kann. Und wenn die Ausrüstung allein an Land zurückbleibt, muss man Maßnahmen treffen, diese gegen unbeabsichtigte "Vermehrung" zu sichern.
Da man in der Regel seine Ausrüstung am Tauchplatz ablegt und dann zeitnah nach Hause fährt (bzw. zur Tauchschule), hat man keine Zeit, das Material zu trocknen. Es würde also in der Regel das Auto einnässen. Deshalb und um alle Ausrüstungsteile zusammen transportieren zu können, packen viele Taucher oder Tauchschulen alles (bis auf evtl. das Blei und die Instrumente) in eine Wanne. In praktisch jedem Baumarkt gibt es Mörtelwannen in verschiedenen Größen für wenige Euro. Der einzige Nachteil ist ein im neuen Zustand grausamer Geruch, der eine Lagerung in Aufenthaltsräumen, sogar im Auto, unangenehm macht.
Eine Alternative oder Ergänzung zur Wanne ist ein Kunststoffbeutel, den man auch als Unterlage nutzen kann, wenn man nicht im Dreck stehen will. Die meisten Tauchplätze haben halt keinen sauberen Parkettboden.
Auch wenn es an sich politisch nicht korrekt ist, das Auto zu nutzen, so gibt es für Taucher doch im Regelfall keine Alternative. Man kommt halt mit dem Fahrrad nicht sinnvoll zum Tauchgewässer. Da ist zunächst die reine Entfernung, die bei vielen Tauchplätzen durchaus im dreistelligen Kilometerbereich liegt. Dazu kommt das Gewicht der Ausrüstung in Kombination mit einer gewissen Sperrigkeit. Aus diesem Grund ist auch der Bahntransport schwierig. Unter Umständen hilft hier das Leihen von Ausrüstung, wenigstens der Flasche, sofern das vor Ort möglich ist (meist ja, aber nur begrenzt). Letztlich bleibt dann also im Regelfall die Fahrgemeinschaft.
In meinem Seat Alhambra haben drei Taucher samt jeweils zwei Flaschen und einer Wanne gut Platz. Und das, obwohl eine Wanne von Haus aus bereits die Ladefläche füllt. Was da drin ist, steht auf meiner ⇒ Autoseite.
Da ich nur zehn Minuten von den Tauchprofis entfernt wohne, gelten für diesen Weg allerdings andere Voraussetzungen. Sofern ich nicht ohnehin von da zu einem der Tauchplätze fahren muss, gibt es sinnvollere Alternativen: Der Bollerwagen ist für eine 15-l-Flasche gut geeignet, unten im Kinderwagen hat sie schon gelegen und sogar über der Schulter getragen ist schon vorgekommen.
Was ist einem Notfall zu tun ist, wird in verschiedenen Kursen gelehrt. Für unsere Gegend ist dabei wesentlich weniger Vorbereitung erforderlich als in abgelegenen Regionen. Das fängt schon damit an, dass der Notruf problemlos abgesetzt werden kann: 112 und fertig, da sollte in Deutschland heute immer jemand drangehen, der weiß, was getan werden muss (früher konnte die 112 schon mal lokal auf einer Feuerwache auflaufen, wo der Mitarbeiter zwar lokal kompetent war, aber Probleme bekam, falls der Notruf vom Handynetz einige Ortsnetze zu weit geleitet wurde). Insofern gehört das Handy auch zu den Rettungsmitteln. Wir brauchen uns hier keine großen Gedanken zu machen, wo die nächste Druckkammer ist oder wie man ggf. einen Hubschrauber erreicht.
Um den verunglückten Taucher aus dem Wasser zu bekommen, ist an sich auch keine spezielle Ausrüstung notwendig. Eine Wurfleine kann jedoch nützlich sein, um einen ansprechbaren Taucher erst einmal an Land zu ziehen. Es ist immer besser, nicht selbst ins Wasser zu steigen. Auch ein Rettungsring oder jede andere Art von Auftriebskörper kann aus einem Taucher in Panik sehr schnell einen sich ausruhenden Taucher machen.
Danach hilft erst einmal eine normale Erste-Hilfe-Ausstattung, wie sie in jedem KFZ-Verbandkasten (Auto haben wir wahrscheinlich eh dabei) enthalten ist. Wobei das Verbandmaterial bei äußerlichen Verletzungen hilfreich ist, die nicht unbedingt den Tauchunfall ausmachen. Aber das sind auch nicht die häufigsten Unfälle beim Tauchen. Sofern die Rettungskette bereits gestartet wurde (Notruf), sollte innerhalb von 15 Minuten mit dem Eintreffen des Rettungsdienstes rechnen können, in Nordhausen oder am Salzgittersee sind wir unmittelbar an größeren Städten, in denen das Maximum wohl kaum erreicht wird. Da sind etwas psychologische Betreuung und eine Rettungsdecke zum Warmhalten vielleicht schon genug. Und ggf. jemand zum Einweisen, die Gewässer sind doch ziemlich groß.
Schlimmer wird es bei Überdruckverletzungen, bei denen der normale Ersthelfer nur sehr bedingt mehr als das tun kann. Unabhängig davon, ob die Symptome durch Inertgas auftreten oder durch eine Lungenverletzung, ist die einzige Behandlungsmöglichkeit am Tauchplatz im Prinzip die Gabe von Sauerstoff (von stabiler Seitenlage bei bewusstlosem Patienten bzw. HLW mal abgesehen). Das ist für Ersthelfer zwar keine normale Kompetenz, wird bei entsprechenden Qualifikationen im Tauchsport aber immer erwähnt. Sofern Atemstillstand vorliegt (und damit nach den derzeitigen Definitionen der Herz-Lungen-Wiederbelebung auch Kreislaufstillstand), ist ohnehin eine Beatmung erforderlich (noch, sie soll bei der Laienreanimation vermutlich in Zukunft abgeschafft werden). Steht ein medizinischer Sauerstoffvorrat zur Verfügung, so kann dieser drucklos bei der Beatmung ergänzt werden. Ist der Patient bei Bewusstsein, so kann die Atemluft mit seiner Zustimmung ebenfalls mit Sauerstoff angereichert werden. Dabei ist, falls kein Sauerstoff vorhanden ist, im Zweifelsfall Nitrox besser als normale Luft, da sowohl die Sauerstoffsättigung im Blut verbessert als auch über die Verschiebung des pN2 das Abatmen von Stickstoff gefördert wird.
Dennoch hat durchaus nicht jeder Taucher eine Sauerstoffausrüstung dabei - aber die meisten Basen werden etwas haben.
Es geht hier nicht um die normale Taucherlampe, sondern um die noch normalere Taschenlampe. Die ist tagsüber wohl kaum erforderlich, außer vielleicht wenn einem in der Basis etwas unter einen Schrank rollt. Aber beim Nachttauchen ist zusätzliches Licht sehr praktisch. Sei es als "Leuchtturm" (fest angebracht oder von einem Nichttaucher bedient) zur Orientierung, zur Hilfe beim Umkleiden oder zur Suche nach Ausrüstungsteilen. Je nach Einsatzzweck kann entweder eine längere Ausdauer (zur Navigation) oder mehr Helligkeit sinnvoll sein. Mit modernen dimmbaren LED-Lampen sollte das eigentlich beides gehen, und diese Lampen halten auch lange genug aus, um während eines Tauchgangs den Kurs zu weisen. Taucherlampen sind zwar dank ihrer großen Akkus hell und ausdauernd, können an Land aber Temperaturprobleme bekommen.
Zum Navigieren bei Nachttauchgängen (also insbesondere zur Markierung des Ausstiegs) sind auch Blinklampen oder Knicklichter geeignet. Mehrfarblaternen (wie Positionslichter auf Schiffen) habe ich noch nicht gesehen, obwohl das vielleicht gar nicht unpraktisch wäre.
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