Tag 2 - Bikowsee

Der Morgen des 26. Juni 2010 zeigt sich nach etwas Morgennebel strahlend, so dass die Boote in aller Vorfreude ruderbereit gemacht werden.

Am Steg
Am Steg des Zechliner RV

Die während des Ruderns auftretenden Wökchen sind dann auch eher angenehme Schattenspender als bedrohliche Gewitterzeichen. Hier beispielsweise die ins Wasser gebauten Ferienhäuser am Südwestufer des Großen Zechliner Sees.

Ferienhäuser
Ferienhäuser am Großen Zechliner See

Hinter dem Großen Zechliner See folgt der knapp 2 Kilometer lange Repenter Kanal bis zum Zootzensee, nachfolgend die dortige Mündung. Dieser Kanal wurde bereits im 19. Jahrhundert errichtet.

Mündung Repenter Kanal in den Zootzensee
Die Mündung des Repenter Kanals in den Zootzensee

Jenseits des Zootzensees liegt - durch einen kurzen Kanal verbunden - der Tietzowsee, an dessen Südende ein kleiner Sandstrand zur dortigen Ferienhaussiedlung gehört.

Strand am Tietzowsee
Strand am Tietzowsee

Unsere Tour führt durch den nächsten Kanal Richtung Süden zum Schlabornsee und dort nach Osten in den Bikowsee, der direkt an Österreich grenzt (alter Witz ...) Mit Paddelbooten käme man hier vielleicht noch weiter, wir mit Ruderbooten aber nicht, und verboten ist es ohnehin.

Ende des Bikowsees
Hinteres Ende des Bikowsees

Zu einem Dauerziel wird für uns der Kiosk, den man durch einen kleinen Stichkanal westlich im Verbindungskanal zwischen Tietzow- und Schlabornsee erreicht (dem Hütten- oder Jagowkanal). Hier muss ein Ruderboot zwar lang machen (und zuvor den Kanal durch Querliegen fast ganz sperren), aber dafür kann das Boot dann ohne Strömung oder Wellengang ruhig liegen bleiben, während die Besatzung das eine oder andere Kaltgetränk zu sich nimmt.

Kiosk-Schild im Wasser
Seeblick
Das einladende Schild Einfahrt zum Kiosk

Die Anlegemöglichkeit ist für so ein Ungetüm wie einen Gigvierer vielleicht auch nicht optimal, weil gerade einmal der Bugmann direkt aussteigen kann, aber wie lautet die alte Weisheit: "auf Wanderfahrten muss man Abstriche machen".

Anlegen
Der Kiosk
Anlegen am Kanu-Steg Die gastliche Stätte

An dieser Stelle auch noch mal zum Thema der motorisierten Sportboote. Die Rheinsberger Gewässer sind keine Bundeswasserstraßen. Wahrscheinlich bedingt durch die Tourismusbranche (ehrlich gesagt: außer dem zum Glück stillgelegten "Bombodrom" ist in der Ecke sonst auch nichts los) besteht hier keine Führerscheinpflicht. Genau genommen dürfen nach der "Verordnung über die gewerbsmäßige Vermietung von Sportbooten sowie deren Benutzung auf den Binnenschifffahrtsstraßen" vom 18.04.200 Mietboote mit festen Schlafplätzen mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 12 km/h und einer Gesamtlänge von maximal 15 m mit maximal 12 Personen an Bord ohne Sportbootführerschein gefahren werden, es reicht die Charterbescheinigung, die es nach einer Einweisung vom Vermieter gibt. Die gleiche Rechtsgrundlage gilt übrigens auch für die Lahn.
Spannend dabei ist, dass nach der Binnenschifferpatentverordnung auch der Sportbootführerschein Binnen nur für Fahrzeuge unter 15 Metern Länge gilt. In Anlage 6 zur BinSch-SportbootVermV wird ausdrücklich "kleiner gleich 15 m" angegeben.
Gelegentlich wird vor den Amateurkapitänen gewarnt, allerdings berichten die Ruderkameraden aus Flecken Zechlin eher vom Gegenteil: Die "bescheinten" Skipper mit eigenem Boot verhalten sich nach ihrer Erfahrung weniger aufmerksam. Mag daran liegen, dass sie es "können", vielleicht auch daran, dass die Urlauber im Schnitt einfach gemütlicher fahren.
Unsere Erfahrung war durchweg ohne jede Klage, es war auch relativ wenig Verkehr. Die einzigen, die überhaupt aber auch so gar nicht mit ihren Fahrzeugen umgehen konnten, war eine Jugendgruppe mit geliehenen Kanus, die nicht einmal die Einfahrt zu Kiosk schafften.

Sportboote auf dem Tietzowsee
Sportboote auf dem Tietzowsee

Von der Rückfahrt nach Flecken Zechlin noch zwei Bilder. Zwecks Vereinfachung der Organisation halten wir es die gesamte Woche über so, dass wir abends mit den Booten zum Bootshaus zurück kehren. Das erspart die Rödelei mit Autos oder anderen Verkehrsmitteln (wobei der Bahnanschluss von Rheinsberg nach Flecken Zechlin schon 1945 stillgelegt wurde) und erlaubt die tägliche Anpassung der Bootsplätze an die Zahl der Ruderwilligen (bzw. -fähigen).

Mündung Repenter Kanal in den Zootzensee
Vom Großen Zechliner See in den Schwarzen See
Wieder die Mündung des Repenter
Kanals in den Zootzensee
Vom Großen Zechliner See
in den Schwarzen See

Der Abend klingt dann mit dem Sommerfest des Zechliner RV aus ... das ist Timing.


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