Antrieb TW 2000

Stadtbahn Hannover TW 2000 - Antrieb

Motor und Steuerung

Die Drehgestelle besitzen Einzelachsantrieb mit Drehstrom-Asynchronmotoren von jeweils 100 kW Dauer- und 146,25 kW Spitzenleistung, die Mittelachsen sind nicht angetrieben. Der Einholmstromabnehmer sitzt mittig auf dem M-Wagen, das Gelenk zeigt in Richtung A-Wagen.

Antriebsdrehgestell
 
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Grundsätzlich besitzt das Fahrzeug einen dreifachen Datenbus: den Zugbus für Verbindungen zwischen den einzelnen Fahrzeugen, den Fahrzeugbus innerhalb des Fahrzeuges und ebenfalls im Fahrzeug allein den Steuerbus. Das Zentrale Steuergerät ZSG arbeitet mit SIBAS 32-Technik von Siemens. Ansonsten ist die Ausführung dem TW 6000 ähnlich: zwei getrennte Motorsteuerkreise (hier aber in Drehstromtechnik), Gleit- und Schleuderschutz, Ruckbegrenzung. Allerdings rucken die 2000er beim Anfahren doch merklich. Neu ist vor allem, daß Teile der Datenübertragung mit Lichtwellenleitern funktionieren, was angesichts der praktisch völligen Störsicherheit und des heutigen Spottpreises und der einfachen Bearbeitung zumindest von Kunststoff-LWL aber nicht so unglaublich ist. An Bord sind 380 V (oder doch 400?) Drehstrom 50 Hz und 24 V Gleichspannung vorhanden. Hier soll gleich noch ein anderes Feature vorgestellt werden. Die Fahrzeuge besitzen eine hydropneumatische, kurz HP-Federung. Eine solche ist nicht nur komfortabler als die bisher verwendete Technik, sie ist folglich auch schwingfreudiger. Damit nicht (sieges-)trunkene Fußballfans die Bahn zum Tanzen und letztlich Entgleisen bringen (So geschehen in Bochum, als 1997 nach dem Sieg im UEFA-Pokal der Niederflur-TW 431 sogar auseinanderbrach), kann der Fahrer per Tastendruck die Federwirkung massiv abschwächen. Die Pogotänzer dürfen sich dann mit knapp 40 Tonnen Leergewicht abmühen, was wenig Erfolg verspricht.

Bremsen

Als Betriebsbremse soll vorwiegend die Motorbremse verwendet werden, wobei nach Möglichkeit in das Netz zurückgespeist werden soll, bei Bedarf sind aber auch Bremswiderstände vorhanden. Wie üblich gibt es auch Federspeicherbremsen, allerdings nur in den Antriebsgestellen.

Die nicht angetriebenen Mittelachsen werden mit einer aktiven Hydrobremse verzögert, die bei normalen Betriebsbremsungen aber nicht aktiv ist. Damit sie trotzdem regelmäßig benutzt wird, schaltet sie sich bei der jeweils ersten Bremsung am Tag automatisch bis zum Stillstand zu ("Putzbremse"). Dem Fahrer wird dies am IBIS-Display angezeigt. Wollte er eigentlich in dem Augenblick nur etwas verzögern, muß er das Fahrzeug bis zum nächsten Halt gegen die Bremse anziehen. Da die Kraft nicht steuerbar ist, hat er außerdem Probleme, genau zum Stehen zu kommen.

Mittelgestell
 
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Für Gefahrenbremsungen gibt es wie gehabt Schienenbremsen zwischen allen Radpaaren. Auch gesandet kann werden, hier ist die Technik aber anders als beim TW 6000: der Sand wird mit Druckluft auf die Schienen befördert.

Abmessungen

Länge über Kupplungsebene 25.820 mm
dgl. Typ 224.705 mm
Wagenkastenlänge25.660 mm
Kupplungsüberhang80 mm
Wagenkastenbreite oben2.650 mm
Wagenkastenbreite in Bahnsteighöhe 2.450 mm
Wagenhöhe mit Dachaufbauten3.740 mm
Abstand Drehzapfen-Fahrzeuggelenk 7.305 mm
Abstand der Gelenke3.780 mm
Radstand im Drehgestell1.800 mm
Höchstgeschwindigkeit80 km/h

Kupplung

Die Fahrzeuge können mit einer elektrisch und mechanisch wirkenden Scharfenbergkupplung miteinander verbunden werden. Die Kupplung ist unter dem Fahrzeug montiert, so daß der Überhang nur noch 80~mm beträgt und das Verletzungsrisiko erheblich vermindert wird. Möglich wird dies durch die runde Form des Fahrzeugendes. Außerdem ist die Verkleidung beweglich. Ein Mitarbeiter von LHB wies allerdings darauf hin, daß bei langsamer Fahrt trotzdem eine Person, die genau unter die Kupplung fällt, auch noch unter dem Wagen landen kann. Die Frage, ob ein Fahrer bei einem drohenden Unfall mit einem Fußgänger beschleunigen solle, sei angesichts der nicht vorhandenen Knautschzone aber müßig. Immerhin machen die eng gekuppelten Wagen ein heute noch gelegentlich praktiziertes "Reiten" auf der Kupplung praktisch unmöglich. Man müßte die Füße auf die Elektrokontakte stellen und sich breitbeinig zwischen die Fahrzeuge quetschen, falls man dünn genug ist. Auch die nicht seltene Unfallursache "Übersteigen der Kupplung bei Anfahren des Zuges" wird absolut sicher verhindert. Darauf wies die üstra trotz aller Werbung über die gestiegene passive Sicherheit nicht hin.
Offenbar zurecht ... inzwischen wurde dem Autor berichtet, daß doch gelegentlich mal jemand auf diese Art "mitfährt".

Zwei TW 2000 Kopf an Kopf
 
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Die Kupplung ist wie schon bei allen hannoverschen Neubauten nicht zu ihren Vorgängern kompatibel, und auch die Kupplung am Ende der 2000er wird nicht zu denen am &Uuuml;bergang zwischen zwei 2500ern (b2-Wagen) passen. Ursprünglich war es zwar anders geplant, aber als die üstra wider Erwarten ein Dämpfungsglied auch am b2-Ende forderte, machte die größere Bauhöhe dieses zunichte. Dieses auf den ersten Blick vernichtende Urteil soll laut Aussage des LHB-Projektleiters aber etwas revidiert werden können: a/b1 und b2 lassen sich angeblich mit sanfter Gewalt kuppeln, notfalls muß die Fahrzeughöhe über die Federung angepaßt werden. Nach anderer Aussage ist allerdings doch ein Übergangsstück erforderlich. Auch die 6000er lassen sich immerhin mechanisch mit ihnen kuppeln. Mehr wäre auch gar nicht möglich, da die Kontakte diesmal auf beiden Seiten (TW 6000: darüber) angebracht sind. Zum Abschleppen reicht es aber, wie schon bewiesen wurde.

Kupplung mit Elektrokontakten
 
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