Innenraum TW 2000
Es gibt 54 Sitz- (davon 8 auf Klappsitzen) und bei 0,25 m2 pro Person 101 Stehplätze, also sogar mehr Sitzplätze als im TW 6000. Die Sitzplatzanordnung ist zur Mitte des M-Wagens punktsymmetrisch: im M-Wagen jeweils ein gegenüberliegendes Paar Doppelsitze. Nach dem Drehgestell folgt ein Türpaar, danach links drei Längssitze, rechts zwei Klappsitze. Hinter den anschließenden Türpaaren folgen wieder je sechs Längssitze, danach die Wand zur Fahrerkabine. Die Sitze sind nach wie vor aus Kunststoff, wie das ganze Fahrzeug innen in weiß gehalten. Die Sitzflächen und Rückenlehnen sind - abgesehen von den Klappsitzen - jedoch aus hellem Holz. Kommentare zur Holzklasse sind aber nicht angebracht. Die Sitze sind mit 54 cm immerhin 9 cm breiter als bisher und nicht unbequemer. Außerdem hat Holz als Werkstoff in den letzten Jahren wieder an Ansehen gewonnen und kann bei manchen Anwendungen als edel gelten. Im Vergleich zu Hartplastik wie bisher ist es das auf jeden Fall, im Vergleich zu anderen Städten muß man sich schon andere Meinungen gefallen lassen. Die Klappsitze (jeder als zwei Sitzplätze berechnet) kennzeichnen das schon erwähnte Mehrzweckabteil mit Platz für Rollstuhlfahrer (besitzen eigene Türöffner-Taster), Personen mit Kinderwagen, Fahrrädern oder Gepäck. Offensichtlich ist dieses Mehrzweckabteil ein echter Gewinn, denn mehrere Fahrräder und Kinderwagen in einem Wagenteil gleichzeitig waren beim 6000er nicht einmal vorstellbar, hier geht es. Allerdings wurde dem Autor inzwischen von Leuten berichtet, die mit einem Kinderwagen lieber auf einen 6000er warten: dort ruckt es nicht so stark, und im 2000er steht von den Klappsitzen ohnehin praktisch niemand auf, wenn ein Kinderwagen ankommt.
Die Griffstangen an den Türbereichen, die ja nicht mehr durchgehen, wackeln bei einem kräftigen Zug, ob sie es überstehen, bei einer Notbremsung von mehreren Personen gebraucht zu werden, bleibt fraglich. Überhaupt: nur wenige Griffstangen, immerhin Griffe auf den Sitzen im M-Wagen, und die bei der ersten Vorstellung zahlenmäßig längst nicht ausreichenden "Schlaufen" an der Decke lassen Festhaltemöglichkeiten vermissen. Zumindest die Zahl der Griffe an der Decke wurde aber zum Serienbetrieb noch verdoppelt.
Die vom Autor im Fahrzeug beobachteten Besucher waren soweit erkennbar von der hellen und übersichtlichen Gestaltung ausnahmslos angetan. Mehrfach wurden aber Bedenken laut, wie lange dies so bleiben würde, sprich wann Sprayer und Besitzer von Textmarkern oder Taschenmesser sich verewigt hätten. Ein Ansatzpunkt, die Fenstergummis, sind entfallen, was allerdings auch den Nachteil hat, daß Schwitzwasser von den Scheiben frei in den Wagen und nicht mehr in ein dafür vorgesehenes Ablaufloch fließt. Ohne daß es weiter bekannt wurde, sollen aber der TW 2001 und der ebenfalls auf der Hannover Messe ausgestellte Thalys (der Mehrsystem-TGV vom LHB-Mutterkonzern GEC Alsthom) Opfer einer Sprühattacke geworden sein. Ob es nun ein graffitiresistenter Lack war oder die verwendete Farbe ungeeignet war, ist nicht bekannt, beide Wagen waren aber schnell wieder sauber.
Bis heute scheint der überwiegende Teil der Vandalismusschäden aus dem auch beim TW 6000 in Mode gekommenen Scratching, dem Einritzen von Symbolen in die Fensterscheiben, zu bestehen.
Die Trennwände zwischen Einstieg und Fahrgastraum sind etwa dreiviertelhoch aus Glas mit weißen Horizontalstreifen. In die Fahrzeugdecke integriert sind die Leuchtstofflampen, an der Schrägen zwischen Fenster und Dach befinden sich beleuchtete Werbeflächen und (unbeleuchtete) Streckenpläne. Außerdem frühzeitig bekannt, daß pro Fahrzeug 16 Monitore zur Werbeberieselung, pardon: Fahrgastinformation eingebaut werden. Diese werden analog zu den Zielanzeigern unter die Decke gehängt, und zwar im M-Wagen einer pro Ende, im a/b-Wagen je einer am Ende und einer im vorderen Drittel. Das sind acht, die 16 erklärt sich damit, daß pro Träger und ggf. Seite zwei Bildschirme nebeneinander installiert werden. Deren Größe wird jeweils etwas kleiner als DIN A 4 sein. Dummerweise ragen die Monitore bei der Größe derartig in den Fahrgastraum hinab, daß große Personen Probleme mit ihrer Stehhöhe bekommen, aber vielleicht werden die Anzeigen doch noch etwas kleiner als erwartet. Fernsehqualität ist damit nicht möglich, wie LHB zugibt, aber das ist auch nicht der Sinn. Die für die Übertragung nötigen Antennen und Verteiler sind bereits eingebaut, die Monitore und ihre Träger selbst fehlen aber noch. Für das Programm ist eine deutliche Vergrößerung der Citycom geplant, die derzeit schon die Bildwände in den Stationen Kröpcke, Hauptbahnhof und Steintor erstellt. Um Irritationen vorzubeugen: das Repertoire in den Stationen ist tatsächlich vor allem auf lokale Informationen eingestellt, bringt heute aber noch keine Hinweise auf Anschlußverspätungen oder ähnliches. Der Verdacht der Werbung wurde in mehreren Leserbriefen in der HAZ geäußert, zumindest auf den großen Mattscheiben ist sie aber derzeit nur ein kleiner Teil des Angebots.
Im September 1999 schrieb die HAZ, daß versucht werden soll, die Übertragungseinrichtung des Fahrgastfernsehens auch für die Übertragung von Videoaufnahmen aus dem Fahrzeug in die Leitstelle zu nutzen, um die Kriminalität zu bekämpfen.
Von der Decke baumelten zwischen den Türen pro Gangseite bereits kurz erwähnte Haltegriffe in rechteckiger Plastikausführung, die über einen mit Metallband umwickelten Draht - wie bei den Hörern von Telefonzellen - in der Decke an Schienen aufgehängt und festgeklemmt sind. Dem Autor gegenüber witzelte seinerzeit mal jemand, die üstra hätte wohl die Telekom bestohlen. In der Mitte haben die Schienen immerhin eine Aussparung, so daß problemlos noch weitere Griffe nachrüstbar sind. Ausreichend stabil schienen sie zu sein, der Autor sah jemanden an zweien die Klimmzugprobe machen, jedoch wurden die Drähte regelmäßig durchschnitten, was zu leichten Unfällen führte.
Im August 1998 wurden sie alle auf Ketten umgebaut, die am Griff und an der Decke Drehgelenke haben. Alle heißt in diesem Fall, daß der Autor vor seinem dreiwöchigen Urlaub keine neue und hinterher keine alte Version finden konnte. Ob dies dauerhaft so bleibt oder weitere Änderungen an den Griffen stattfinden, ist dem Autor nicht bekannt.
Im Winter 1999/2000 gab es aber noch eine Änderung: die beiden senkrechten Stangen am Wagenende wurden gegen vier solche ausgetauscht, die weiter am Rand stehen und im oberen Teil einen Schwenk machen, um in ihre Führungsschiene zu kommen.
Zu Anfang ist es öfter passiert, daß die eingeklebten Fenster aus der Tür gefallen sind.
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Neben den Türöffnern sind spezielle Notruftaster angebracht, die eine Sprechverbindung zum Fahrer herstellen. Notbremsen sind nach wie vor ebenfalls vorhanden. Die Sprechwunschtaster sind allerdings recht klein und in einer unauffälligen Farbgebung angebracht. Die Notbremsen wurden in Form eines kleinen roten Hebels realisiert, beides hängt mit zwei Kontrolleuchten und Schaltern rechts von der Tür. Links befindet sich die Notentriegelung. Mit ihrer geänderten Konstruktion lassen sich die Türen natürlich nicht mehr aufreißen.
Ein ganz anderes Problem könnte sich noch stellen. Mit ihrer Farbe sehen die Silberpfeile zwar nicht schlecht aus, aber je nach Licht wirken die großen silbernen Flächen fast grau. Damit sind die Wagen im Straßenbereich nicht mehr so gut erkennbar wie die grünen 6000er. Außerdem (das ist eigentlich ein Vorteil) sind sie durch die weit herabgezogenen Schürzen wesentlich leiser als diese. Im Tunnel erkennt man sie an einem etwas dumpferen Grollen und beim Näherkommen an einem gewissen Pfeifen der Leistungselektronik. Außerdem ist immer mal wieder ein Kompressor für den Bremssand zu hören, im Sommer auch die Klimaanlage der Fahrerkabine. Ebenso wie die TW 6000 haben auch die TW 2000 Feuerlöscher an Bord. Er befindet sich diesmal unter den Sitzen im A-Wagen links und ist nach Anheben der Holzeinlage erreichbar, wurde vom Autor aber auch schon hinter der Tür der Fahrerkabine gesichtet. Auch einen Verbandkasten gibt es nach wie vor, und zwar unter einer sehr merkwürdig geformten Deckenverkleidung im Führerstand.
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