Design und Konzeption TW 2000

Stadtbahn Hannover TW 2000 - Design und Konzeption

Design

Das Design der neuen Stadtbahnserie stammt vom londoner Designer Jasper Morrison. Bekannt wurde Morrison vor allem durch seine Türklinken, für die er 1992 gleich mehrere Auszeichnungen bekam. Bei der Vorstellung des Entwurfes gab es Beschwerden von Herbert Lindinger, dem Designer der TW 6000, angeblich beruhe Morrisons Design auf seinen Entwürfen. Allerdings hatte die üstra hinsichtlich Funktion und Form so genaue Anforderungen gemacht, daß es kaum anders hätte aussehen können, und im Rahmen der Möglichkeiten unterschieden sich beide Entwürfe fast so sehr wie überhaupt möglich. Auch in der Bevölkerung wurde das Design kontrovers diskutiert. Vor allem fand die Sitzanordnung in Längssitzen Kritik, aber schon der 1. Kommentar in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wies darauf hin, daß dies für die stehenden Fahrgäste wesentlich besser sei. Bei der Vorstellung des 2001 auf der Messe waren denn auch vor allem Äußerungen zu hören, die die Sitzanordnung betrafen. Vor allem irrten sich viele Besucher in der Anzahl der Sitzplätze, deren Anzahl im Vergleich zum TW 6000 um acht gesteigert und keinesfalls verringert wurde. (Diese acht sind allerdings die Klappsitze im Mehrzweckabteil.)

Der erste TW 2000
 
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Morrison verspricht sich von neuen, hellen und freundlichen Fahrzeugen eine Menge:

"weniger Vandalismus, reduzierte Gewaltbereitschaft, weniger Schwarzfahrer und eine angenehme Atmosphäre in den Bahnen sowie ein Gefühl größerer Sicherheit für die Fahrgäste, ja womöglich sogar eine höhere Toleranzschwelle gegenüber eventuellen Verspätungen."

Wichtigster betrieblicher Unterschied zu den alten Fahrzeugen ist einerseits die reduzierte Länge, damit zukünftig ohne Sondergenehmigung Dreiwagenzüge fahren können, außerdem die größere Breite, um dabei sogar eine leicht gesteigerte Kapazität zu schaffen. Da die Bahnsteigbreiten nicht verändert werden können, ist der Wagen bis dort nur wenig breiter als bisher, bekommt dann aber eine Wölbung bis auf seine Maximalbreite.

Außerdem wäre zu erwähnen, daß es weder Entwerter noch Fahrkartenverkauf durch den Fahrer gibt. Dafür wurden an den Strecken alle Stationen mit Verkaufsautomaten und Entwertern nachgerüstet. Siehe dazu "tix" (geplant). Falls es doch irgendwann anders kommen sollte: sowohl für Fahrkartenautomat als auch Entwerter sind sowohl die Standorte schon bekannt als auch die Sicherungen im Fahrzeug bereits beschriftet. Außerdem sind Vorbereitungen getroffen worden, die Bahnen auf Quersitze umzubauen.

TW 2000 im Tunnel
 
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Computersimulationen haben gezeigt, daß das gegenüber heute 25 cm breitere Fahrzeug komplett grün zu massig aussähe, man entschied sich deshalb für einen silbernen Grundton mit grünen Streifen und dunkelgrauer Schürze. Daraus entwickelte sich der Spitzname "Silberpfeile" für die neuen Fahrzeuge. Vorerst sollten sie außen keine Werbung tragen, aber im März 1999 wurde zumindest Streifenwerbung angekündigt. Im Inneren warb zu dem Zeitpunkt (CeBIT) bereits ein Telekommunikationsdienstleister. Im Laufe des Jahres gab es dann mehr und mehr Bandenwerbung.

Konzeption

Die TW 2000 sind sechsachsige Zweirichtungs-Triebfahrzeuge mit der Achsfolge Bo'2Bo', das Mittelgestell befindet sich zwischen den beiden Gelenken. Der mittlere Wagenkasten kann allerdings nicht unkontrolliert ausschwenken, weil das Mittelgestell kein Drehgestell ist. Charakteristisch für die TW 2000 ist neben der Farbe die wechselnde Breite des Fahrzeuges.

Die unterschiedlichen Breiten
 
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TW 2000 sind für die Kombination von maximal vier Fahrzeugen geeignet und für Einmannbetrieb ausgelegt. Zum Einsatz kommen zwei Typen, Typ 1 als Einzelfahrzeug, Typ 2 mit einem offenem Wagenende, der mit einem gleichartigen Wagen zu einem komplett durchgängigen Zug gekuppelt werden kann. Die Fahrzeuge des Types 2 bekommen Nummern ab 2501. Es gab noch Planungen für einen Typ 3, der die Form der 25er hat, aber mit Einrichtungen für Fahrten auf Eisenbahnstrecken mit 15 kV/16 2/3 Hz ausgerüstet ist. Auch an TW 3000, Silberpfeile ohne Fahrstand, also mit Übergängen an jedem Ende, haben zumindest Spaßvögel schon gedacht.


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