Geographie des Samerbergs 

Im Wesentlichen besteht die Gegend aus dem Höhenzug des eigentlichen Samerbergs, der im Westen in den übergeht, hinter einem Hochtal dem Bergzug Riesenberg--Karkopf-Feichteck sowie in Verlängerung davon, durch einen Einschnitt getrennt, dem .

Legt man als Grenze die 700-m-Höhenlinie an, so beginnt der Samerberg im Osten bei , Fading liegt über dieser Marke, Lues darunter. Der Höhenzug geht bis und erhebt sich dort noch weiter zum . Insgesamt gibt es zwei oder drei Stellen, an denen sich Höhen von über 800 m ergeben: Am Samerberggipfel zwischen Obereck und Oberleiten mit bis zu 815 m. Im Bereich des , hinter und Dorfen, steigt der Boden bis auf 910 m an (OpenStreetMap nennt 920 m). Dabei sind die Karten auch nicht so ganz identisch: Auf GoogleMaps ist hinter dem eine kleine Kuppe über 800 m eingezeichnet, auf meiner Karte beginnt dort bereits der . Hinter dem , bei Anker, fällt es bis auf etwa 650 m ab, um sich wieder zum Steinberg (729 m) zu erheben. Danach geht es wirklich hinab in das Inntal, wo der Inn auf rund 450 m Höhe fließt.

Im Hochtal unterhalb 700 m liegen Teile von , Geisenkam und Weickersing, sowie Eßbaum, und in der Tat auch sowie die Ortsteile dazwischen. Das Tal fällt vor allem sanft nach Westen ab und entwässert in diese Richtung, nämlich durch das . Nur der Ostteil der Gemeinde, ab etwa der Linie -, der Nordhang des Samerbergs sowie die Südhänge der Berge und der Raum geben ihr Wasser in andere Richtung ab.

Im Westen splittet sich das abfallende Hochtal in zwei Täler auf, die vom Sattelberg getrennt sind: Nördlich, zum hin, liegt . Hier verkehrt die Kreisstraße RO9 und es fließt ein kleinerer Bach, der wenigstens im Unterlauf als Breitner Bach bezeichnet wird. Dieses Tal ist weit und hat relativ flach geneigte Hänge.

Das südliche Tal ist das mit dem Steinbach, auch Achen. Die kleine hier verlaufende Straße ist eigentlich für den Kraftfahrzeugverkehr (ausgenommen Anlieger) gesperrt. Bei unseren Begehungen in 2013 hatten wir aber den Eindruck, dass auf der Bundesstraße 1 manchmal weniger Verkehr ist. Der Steinbach könnte entsprechend seiner Breite auch als als kleiner Fluss durchgehen. Tief ist er aber nicht. Im gibt es einen Pegel, der Wasserstand dort liegt in der Regel bei 20 bis 25 cm (!), auf etwa 536 m über NN. Am 2. Juni 2013, als der Regen fiel, der Rosenheim, Kolbermoor und später dann Passau, Deggendorf und Regensburg fluten sollte, stieg der Pegel auf über 125 cm an. Damit dürfte er immer noch unter der Straße gelegen haben, auch in , wo man zu Beginn des Jahres noch lokal umstrittene Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt hatte. Offensichtlich geht es dabei um die Sumpf-Stendelwurz Epipactis palustris, 1998 Orchidee des Jahres und bundesweit streng geschützt. Der Steinbach hat am Pegel einen Einzugsbereich von 27,99 km2, fast so groß wie die Gemeinde Samerberg, wobei ein Teil des Einzugsgebiets zu gehört, insbesondere der Fluderbach, der mit seinen Wasserfällen bei Duft einen kleinen Stausee speist.

⇒  Bericht zum Hochwasserschutz auf BR.de.

Zwischen und Mitterhof bzw. Eßbaum und liegt eine Niederung, die zwar direkt vom Bach durchflossen wird, aber dennoch ein Feuchtgebiet, die , hervorgebracht hat. Vom Lehrbienenstand aus gibt es einen Rundweg mit Informationstafeln. In diesem Gebiet hat es einmal einen See, den Samerberger See (oder See) gegeben. Der See an sich ist historisch, dass die mit dem Boot zum Gottesdienst fuhren, er an Dorfen und Schöffau grenzte, in dem See einmal ein Drache gelebt hat und beim Durchbruch des Sees zerstört wurde ist hingegen eher eine Sage. Der Höchststand des Sees lag bei 670 m, die Stauung zwischen Moosen und Bogenhausen. Wann aber der See durchgebrochen ist (ob mit oder ohne Drachen), konnte ich bislang nicht finden. Falls an der Sage etwas dran ist und tatsächlich die Burg Klammenstein dadurch zerstört wurde: Der letzte Ritter von Klammenstein ist soweit bekannt 1402 gestorben und hat testamentarisch die St.-Leonhards-Kirche zu gestiftet. Soweit bekannt, ist die Burg aber 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg zerstört worden.

⇒  Die Sage vom Drachen auf www.sagen.at.

Auf der anderen Seite, am Steinberg bei Ramsau, hat einmal die Ramsauer Burg gestanden, die das gleiche Schicksal wie Burg Klammenstein ereilt hat. Hier sollen die letzten Reste erst 1950 entfernt worden sein.

Südlich des Hochtals geht es dann in die Berge. Die Bergkette, von Ost nach West, sieht etwa wie folgt aus:

Zwischen dieser Kette und dem Tal der Prien im Südosten (in dem auch Aschau und weiter im Süden Sachrang liegt), gibt es eine weitere Bergkette, die in einer Dreiecksformation im Nordosten direkt an den Riesenberg anschließt, im Westen aber durch ein Hochtal (Klausener Wald, gehört zu Österreich) getrennt ist. Die wichtigsten Gipfel dort:

Damit ist der Spitzstein höher als die und der Zinnenberg fast gleich hoch. Berge namens Predigtstuhl gibt es im übrigen rund ein Dutzend, der nächste ist rund 25 km weiter südlich im Wilden Kaiser.

Geologie  

Der Samerberg selbst ist in den letzten Eiszeiten (im Pleistozän, zuletzt in der Würm-Kaltzeit) rund 300 Meter hoch von Ausläufern des Inntalgletschers bedeckt gewesen, die bei ihrem Rückzug den oben erwähnten Samerberger See hinterlassen haben. Der Boden dürfte überwiegend aus Flysch bestehen, geschichteten und relativ instabilen Ablagerungen, vor allem aus Sandstein und Ton. Diese haben sich seinerzeit in der Tethys, dem "Ur-Mittelmeer" gebildet und wurden später weitgehend von den nördlichen Kalkalpen begraben, die wiederum von der adriatischen Platte stammen.

Zur Flyschzone gehört aber nur der Samerberg, nach Süden grenzen mit den Chiemgauer Alpen bereits die Nördlichen Kalkalpen an. Die Felsen an und Riesenberg bestehen aus Dolomit aus dem Trias, am Feichteck zeigt sich allerdings Dogger aus dem Jura, am finden sich Jurakalke.

Hintergrund: Die Würm-Kaltzeit
Diese "Eiszeit" begann vor rund 115 000 Jahren nach der Eem-Warmzeit und dauerte bis vor etwa 10 000 Jahren, wobei das genaue Ende schwierig zu datieren ist, da die Temperaturen heute immer noch ansteigen. Deshalb ist es auch so umstritten, ob bzw. wie weit die aktuelle Erderwärmung auf menschlichen Einflüssen beruht. Zeitgleich mit der Würm-Kaltzeit in den Alpen gab es die Weichsel-Kaltzeit in Nord- und Mitteleuropa.
Das Eiszeitalter selbst ist noch nicht vorbei, da die Pole immer noch vereist sind, so dass das aktuell andauernde Holozän als Interglazial gilt.

Rundweg
Rundweg (Verkehr)

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